Piräus ist echt hässlich und quirlig.
Alle Hotels und Hostels in der Umgebung waren ausgebucht.
Warmshowershosts in Athen sind leider eher unzuverlässig.
Niemand antwortete auf unsere Anfragen.
Und so machten wir uns zum etwa 15 km entfernten Campingplatz in Athen auf.
Auf dem Weg ging noch eine Speiche zu Bruch und der Campingplatz war an Unfreundlichkeit und Preis kaum zu überbieten. Was für ein Tag.
Okay, nach ein paar nervigen Tagen in Athen versuchten wir erneut unser Glück am Fährhafen von Piräus und erstanden endlich Karten für das Boot nach Kreta.
Hier wollten wir den Winter verbringen.
Wir lernten unsere Urlaub gegen Hand Hosts kennen und verabredeten uns für die nächste Woche. Also hatten wir noch eine Woche Zeit uns die Insel anzuschauen, bevor wir unseren Job als Haus-, Hunde-, Katzensitter antraten.
Unser Warmshowerhost Stavros abends Bier auf dem Dach
Kretas Natur vor allem im Süden der Insel ist wirklich ursprünglich.
Niemals zuvor haben wir so viele Geier und Adler gesichtet.
Viele schöne Buchten, aber auch sehr bergig.
Die schroffen Tafelberge erinnerten oftmals an den Süden der USA.
Wir verbrachten einige schöne Wochen, um Haus und Hof zu hüten.
Obwohl unsere Auftraggeber vollends mit uns zufrieden waren, hielten sie sich leider nicht an unsere Abmachungen.
Sie änderten ihre Vorhaben und Absprachen wie ein Fähnchen im Wind und so sahen wir uns gezwungen den Winter an einem anderem Ort zu verbringen.
Wir quälten uns durch die gebirgige Insel und fanden nicht so recht einen Ort der Ruhe.
Also entschlossen wir uns, nach Piräus zurückzufahren.
Irgendwie war die Luft raus nach sechs Monaten auf dem Rad und 5000 gefahrenen Kilometern.
Wir suchten dringend einen Ort der Ruhe zum Entspannen.
Leider fanden wir auch auf dem Festland keinen adäquaten.
Dann erhielten wir ein überaus wohlwollendes Angebot, ein paar Wochen in der Karibik zu verbringen.
Wie sollten wir zu Sonne, wohligen Temperaturen, Rum und entspannten, karibischen Rhythmen nein sagen?
Wir besorgten uns in Athen ein paar riesige Kartons in einem Fahrradgeschäft und traten sofort die Weiterreise Richtung Flughafen durch die Innenstadt von Athen an.
Wir benötigten auch noch ein paar Taschen, um unser Gepäck aufgeben zu können, die wir hier problemlos fanden. Wer schon einmal mit dem Rad durch den Moloch Athen gefahren ist, weiß was wir durchmachen mussten. Ich kann es nur jedem abraten.
Es dauerte den ganzen Tag und schließlich fanden wir noch am späten Abend an der Ostküste ein kleines Zimmer bei einem Fischer, nachdem wir noch mehrere unliebsame Hundebegegnungen hatten, die uns in unserem Vorhaben noch bestätigten.
Am nächsten Morgen fuhren wir zum Flughafen und die letzten Kilometer auch über die Autobahn, denn der Airport ist nur hierüber mit dem Rad zu erreichen.
Letztenendes war ich von Griechenland positiv überrascht.
Im Gegensatz zu den vorangegangenen Ländern waren die Griechen mit Recht voller Stolz und haben sich ihre eigene Identität bewahrt.
Das Land ist riesig und sehr vielseitig.
Böse Zungen behaupten, es wäre nur Meer und Steine, aber es ist weitaus mehr.
Leere Strände, einsame Buchten, lässige Lebensfreude, endlich wieder frischer Fisch, einfaches, aber sehr gut zubereitetes Essen und liebenswerte Menschen.
Wir flogen über Istanbul nach Deutschland zurück und lagerten unsere Räder für die nächsten Wochen erst einmal ein.
So endete ein halbes Jahr voller neuer Eindrücke, aber auch Entbehrungen und anstrengender Bergauffahrten von denen wir uns zu erholen suchten.
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